Wie alles begann
2006 begann meine Überlegung, welches Haustier am besten zu mir passen würde. Meinen Lebensumständen entsprechend müssten es Tiere sein, die ich auch eine Zeitlang sich selbst überlassen könnte. In Internet und Büchern holte ich mir viele Informationen, bis 2007 die Entscheidung stand: Meerschweinchen!
Intensiv bereitete ich mich auf meine zukünftigen Mitbewohner vor. Es sollten zwei Böckchen sein, am liebsten US-Teddies, jung und von einem verantwortungsvollen Züchter, um sie von klein auf kennenzulernen und möglichst lange etwas von ihnen zu haben.
Im April wurde ich fündig: zwei Meerschweinchenbrüder, geboren am 19. April. Im Mai konnte ich sie schon einmal besuchen und bis Anfang Juni saßen sie noch mit ihrem Vater zusammen, um richtig sozialisiert zu werden. Endlich war es dann soweit: Ich konnte sie abholen und Lasse und Bosse sind bei mir eingezogen! Es wurde eine schöne, spannende Zeit, in der ich jede freie Minute vor ihrem Käfig verbrachte und wir uns langsam kennenlernten.
Im Alter von drei Monaten fingen die Jungs an zu rappeln, zerstritten sich und wollten nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Dann wurde Lasse krank und starb schon mit fünf Monaten. Die Tierärzte, die ich damals kannte, konnten ihm nicht helfen. Ich wandte mich ans Tierheim, lernte meine erste Notstation kennen, und Kalle zog ein...
Bis heute habe ich viel dazugelernt. Ich habe kompetente Tierärzte kennengelernt, Notstationen, in denen viele Tiere auf ein schönes Zuhause warten, und verantwortungsvolle Züchter.
Und viele MeerschweinchenfreundInnen gehören inzwischen zu meinem Bekanntenkreis, mit denen ich Wissen austauschen und von denen ich weiter lernen kann. Und vor allen Dingen lerne ich auch immer weiter von den Meerschweinchen selbst.
„Meine Jungs“ sind ein wunderbarer Haufen. Ich staune immer wieder über ihre hohe soziale Kompetenz, Konflikte zu lösen und friedlich miteinander zu leben. Aber nicht jedes Böckchen eignet sich für eine reine Männergruppe. Daher halte ich nur kastrierte Tiere, damit sie im Notfall ohne Probleme zu Weibchen vermittelt werden könnten.
Eins ist jedenfalls sicher: Die Entscheidung, mein Zuhause mit Meerschweinchen zu teilen, habe ich bis heute nicht bereut. Sie sind wirklich die idealen Mitbewohner für mich.
3. Juni 2007:
Alles ist vorbereitet für den Einzug von Lasse und Bosse.
Das erste Zuhause der Jungs war ein 120er Käfig, in den ich zusätzliche Etagen hineingebaut hatte. Die Einrichtung variierte dann im Laufe des ersten Jahres: Unterstände statt Häuschen, eine zusätzliche Galerie, große Rampe in den Freilauf...
Im April 2008 habe ich dann den Bau eines Geheges mit einer Gesamtfläche von 2 m² in Angriff genommen, das im Juni 2008 bezogen werden konnte.
Das erste Jahr:
Die beiden Brüder Lasse (rechts) und Bosse
Nach Lasses frühem Tod ist Kalle eingezogen.
Einbau einer zusätzlichen Galerie
Große Rampe in den Freilauf
Bau des Geheges 2008:
Unser Zuhause:
Im März 2009 mit Kalle, Bosse, Piet und Sam
Und abends geht es in den Freilauf...
2010: Nach Sams „Extrembetteln“ mit Sturz aus 1,3 m Höhe über das Plexi der oberen Etage – was er wie durch ein Wunder unbeschadet überlebt hat – habe ich das Gehege „absturzsicher“ umgebaut:
Die Plexiglasscheiben der beiden oberen Etagen habe ich durch höhere ersetzt (22 cm statt 16 cm, was dann zusammen mit dem vorgesetzten Brett 30 cm Barriere ausmacht, abzüglich der Einstreuhöhe).
In der mittleren und der unteren Etage habe ich, zusätzlich zu den bestehenden Scheiben, nach innen versetzte Leisten angebracht. So war auch dort ein Überspringen des Plexis nicht mehr möglich.
Diese Leisten waren allerdings nicht sehr haltbar, so dass sie im Laufe der Zeit wieder verschwunden sind und sich auch als nicht notwendig erwiesen haben.